The Watson's Hotel

THE WATSON‘S HOTEL ist ein Film über ein Gebäude in Mumbai (ehemals Bombay) in Indien. Es war das erste Hotel in Mumbai und auch das erste aus Gusseisenfertigteilen errichtete Gebäude in Asien. Das Haus, das 1863 fertig gestellt wurde, war komplett in England vorproduziert, die Einzelteile wurden nach Bombay verschifft und dort aufgebaut. Von den vielen Geschichten, die das Haus erlebte, ist besonders hervorzuheben, dass im Ballsaal des Hotels, die Brüder Lumière ihren Kinematographen vorstellten. 1896 erreichte damit das Kino Indien. Die Dokumentation zeigt, was aus dem Haus geworden ist, es portraitiert Menschen die jetzt dort leben und arbeiten. Menschen, die sich in ihren täglich kleinen Lebensgeschichten, mit der langen Geschichte des Haus auseinandersetzen (müssen).

So entstehen mehrere Ebenen der visuellen Erzählung. Einerseits ist es der Zustand des Hauses selbst, heute in Teilen eine Ruine, und andererseits zeigt er auch, auch wie trotzdem das Leben der Menschen weitergeht. Es ist eine Art Mikrokosmos des ganzen Landes, auch, da das Haus, diese starke Koloniale Historie hat. Dem Alltag im Haus wird die Geschichte des Hauses entgegengesetzt. Ein Stückweit ist auch ein Unterschied in der Wahrnehmung von Kulturereignissen in unterschiedliche Kulturen. In vielen Orten der Welt wird Architektur, die stark mit der Geschichte verbunden ist, geschützt und zum Teil sogar wiederhergestellt. In Indien gibt es ein sowohl als auch, wenn das Haus nun zusehends verfällt, zeigt es auch den schwierigen Umgang mit der eigenen Geschichte, in der Kolonialismus auch eingeschrieben ist. 

Der Film ist insofern eine Auseinandersetzung mit Kulturereignissen in der Geschichte und zeigt, die Wichtigkeit, Orte, die das bezeugen können, zu bewahren.